gründung des Vereins

Turnvater Jahn

 

Wenn vom Turnen gesprochen wird, dann fallen meisten sofort die Begriffe Turnvater Jahn und Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei. Turnvater Jahn war der Hilfslehrer Friedrich Ludwig Jahn (1778 -1852). Er war der Initiator der deutschen Turnbewegung, die nunmehr 200 Jahre alt ist. Ziel war es die Jugend auf den Kampf gegen die napoleonische Herrschaft und der Rettung Deutschlands vorzubereiten. Bereits im Jahre 1811 wurde der erste deutsche Turnplatz auf der Hasenweide in Berlin eröffnet.

Die von Jahn und seinen Sportfreunden auf der Hasenheide vorgeführten Turnvorstellungen sind im heutigen Turnbetrieb teilweise noch wiederzufinden, ebenso die von Jahn grundlegend eingeführten Begriffe und Bezeichnungen der Übungen. Damit hat Turnvater Jahn die Grundlagen für den Turnbetrieb und für die heutige Sportart „Geräteturnen“ geschaffen.

Die neue junge Turnbewegung führte dazu, dass es bereits im Jahre 1817 über 100 Turnplätze in Preußen gab. Jahn interessierte sich neben seinem sportlichen Engagement auch stark für die politische freiheitliche Weiterentwicklung in Deutschland. Beide Themen vermischten sich zusehends.

 

Gründung

 

Im Jahre 1912 wurde der Grundstein zur Bildung des Turnvereins in Ekern gelegt. Erst 1954 wurde aus dem TV Ekern, der heutige TuS Ekern. Die Orginalgründungsniederschrift wurde beim Bau der ersten Turnhalle bei der Grundsteinlegung in einer Schatulle eingemauert.

Der Wortlaut der Gründungsnierderschrift ist nicht bekannt. Jedoch soll sich die Gründung des Vereins wie folgt zugetragen haben.

Turnverein Ekern! Man schreibt das Jahr 1912. Einige Ekerner unterhalten sich im Anschluß an einem Singabend des Gesangvereins über das Soldatenleben.

Soldat sein ist nicht so schlimm!“, wirft einer in die Gesprächsrunde ein, „Die Hauptsache ist, dass der Körper für eine harte Soldatenausbildung geübt ist. Man sieht doch schon von weitem, welcher Rekrut schon mal geturnt hat!“

Das Stichwort „Turnen“ war gefallen. Nun wird das Thema weitergesponnen. Geräteturnen – Bodenübungen – Handball Schleuderball - Turnverein! Wir müssten einen Turnverein haben.

Gesagt, getan! Schon kurze Zeit später, am 2. November 1912, kommt es zur Gründung des Turnvereins Ekern. Sind es anfangs nur wenige turnbegeisterte Männer, die sich der Aufgabe des Turnens widmen, so kann doch in der folgenden Zeit ein rasches Ansteigen der Mitgliederzahl festgestellt werden. Es bildet sich allmählich ein richtiger Stamm von Turnern.

Es ist hauptsächlich der Initiative von drei Männern zu verdanken, dass der Turnverein Ekern ins Leben gerufen wurde. Diese drei Männer sind:

Johann Deetjen als 1. Vorsitzender Willi Eilers als Schriftführer und Emil Bruns als Kassenführer.

Diese drei Namen sind zuerst in die Vereinsgeschichte eingegangen und werden allen, die sie gekannt haben, in Erinnerung bleiben.

 

Drei Wochen nach Vereinsgründung wurde der erste Turnerball veranstaltet. Der Überschuss von 16,- Mark war jedoch nicht ausreichend um die ersten Sportgeräte anzuschaffen. So wurde bei dem Vereinswirt Gerhard Jacob Krüger, der zugleich auch 2. Vorsitzender des neuen Vereins war, ein Darlehen von 250,- Mark aufgenommen. Von diesem Geld wurden die erstenTurngeräte wie Barren, Reck, Pferd, Matten usw. angeschafft. In mehreren kleinen Raten wurde das Darlehen wieder zurückgezahlt.

Die erste Schülerriege Im Jahre 1913 wurde unter der Leitung des neuen Turnwarts Georg Lüken aus Specken die erste Schülerriege aufgestellt. Somit war schon der erste Nachwuchs gesichert. Mitten im Werden des neuen Vereins brach der erste Weltkrieg aus, der das Vereinsleben für 6 Jahre unterbrach. Erst 1920 wurde der Turnbetrieb wieder aufgenommen.

In den zwanziger Jahren blühte das Vereinsleben richtig auf. Das ist in erster Linie dem Verdienst der Gebrüder Schröder aus Ekern zu verdanken. Die Schröders, genannt „Fied Schostern“ waren „Fied Schostern“ Jan, Hermann, Gustav und „Fied Schostern“ Fiet, und alle waren aktive Turner des TV Ekern. Johann Schröder war in dieser Zeit der Vorturner der Männerriege. Weitere aktive und siegreiche Männer, die viel für den Verein geleistet haben, waren zudem noch Gerhard Ripken, Heinrich Brockhoff, Johann Oltmanns, Willi Bruns, Fritz Siefken sowie Georg Hempen.

Im Jahre 1922 übergab Johann Deetjen den 1.Vorsitz an Johann Kerkhoff. Die Mitgliederzahl war in den ersten 10 Jahren stark angestiegen, so dass neben dem Geräteturnen die ersten Ballsportarten wie z.B. Feldhandball und Schleuderball angeboten wurden. Diese Sportarten wurden auf der Kuhweide gegenüber dem Vereinswirt Krüger ausgetragen. Vor dem eigentlichen Spiel mussten oftmals erst die Kühe umgetrieben und das Spielfeld von „Koschiet“ befreit werden.

Später stellte Heinrich Dierks, genannt „Vietzen Hein“, seine Kuhweide für die Ballsportarten zur Verfügung. Die Vorbereitungen blieben aber auch hier. Der ehemalige 1. Vorsitzende Johann Deetjen bemühte sich um die Schaffung eines festen Sportplatzes. Nach Ablehnung zweier Anträge durch den Kreis und der Gemeinde, das Schulland im Vieh als Sportplatz auszuweisen, war es 1931 dann doch soweit, dass der Verein das Schulland Im Vieh als seinen eigenen Sportplatz nutzen durfte. Dieses Gelände ist noch heute unser berühmter Sportplatz „Birkenstadion“.

Nachdem es nun einen festen Sportplatz gab, kamen auch die großen Siege nach Ekern. 1931 wurde die 1. Ekerner Handballmannschaft Gaumeister und 1933 spielte die Jugend Schleuderballmannschaft in der Gauklasse. Und wurde zugleich Vizemeister.

Inzwischen wurde das Interesse der Frauen, sich durch Turnen, Ballspiele und Gymnastik zu betätigen, ebenfalls größer. Mit viel Interesse, Fleiß Engagement und Ausdauer bildeten sich die ersten Frauengruppen im Bereich des Turnens, der Gymnastik und der Ballsportart Faustball und Schleuderball.

 

Ausflüge der Sportler

Der 2. Weltkrieg brachte das Vereinsleben zum Erliegen. Viele Turnbrüder und Turnschwestern haben in den schweren Jahren von 1939 bis 1945 ihr Leben lassen müssen oder sind gefallen. Nach dem Krieg wurde unter der militärischen Führung der Besatzungsmächte das Vereinsleben wieder aufgenommen. Der Schneidermeister Eduard Gerdes aus Burgfelde übernahm den 1. Vorsitz und das Interesse am Turnen wurde wieder größer.

Im Jahre 1947 übernahm Fritz Oltmer aus Aschwege das Amt des 1. Vorsitzenden. Sein Verdienst war, dass der Turn- und Sportverein den Sportplatz wiederbekam. Mit viel Mühe und Arbeit wurde der Sportplatz hergerichtet, so dass im selben Sommer schon darauf gespielt werden konnte. Die Damenfaustballmannschaft kam jetzt groß heraus. Es waren Margarete Haake, Lisa Brockhoff, Marga Brockhoff, Margarethe Brockhoff und Gerda Bohmann, die als Stammmannschaft die Siege holten

Am 24. September 1948 legte Fritz Oltmer sein Amt als 1. Vorsitzender nieder. Sein Nachfolger wurde Rudi Kern, Ekern. Der Vorstand hatte es schwer, denn am 20. Juni 1948 war die Währungsumstellung gewesen und das Geld war knapp.

Das Geräteturnen hatte einen sehr guten Aufschwung bekommen. Hier war es der Oberturnwart Willi Hinrichs aus Kayhausen, der in selbstloser und aufopferungsvoller Arbeit den Nach-wuchs wieder so weit gebracht hatte, dass er sich mit jedem auswärtigen Verein messen konnte. So standen vier Turner in der ehemaligen Kreisriege. Bei der Ausscheidung um den Bezirksmeister belegten unsere Turner den 3. Platz hinter dem OTB und dem TV Nordenham. Der Nachfolger von Willi Hinrichs wurde zunächst Werner Ulrich und später Heinrich Köhler. Die Frauenriege stand im Geräteturnen auch auf hohem Niveau. Unter der Leitung von Helga Grambart. Specken, konnte Sie viele Wettkämpfe bestreiten.

Die Fußballabteilung hatte einen regen Zuspruch. Sie bestand aus 1. und 2. Herrenmannschaft, einer Jugend- sowie einer Schülermannschaft. Trainer war Rudi Kern. Der größte Erfolg war das Endspiel um den Ammerlandpokal. Die 1. Mannschaft Ekern spielte in der Kreisklasse gegen die 1. Mannschaft des Vfl Zwischenahn. Da Zwischenahn zwei Klassen höher spielte, endete das Spiel 11:1 für Zwischenahn. Wegen Finanzschwierigkeiten wurde die Fußballabteilung in Ekern aufgelöst.

 

Am 30.01.1951 übernahm Bernhard Schröder zum zweiten Mal das Amt des 1. Vorsitzenden. Der rege Sportbetrieb wurde unter seiner Leitung weitergeführt. Wie all die Jahre vordem wurden weiterhin Sportfeste und jedes Jahr die Hössenwettkämpfe von Turnerinnen und Turnern besucht. Sehr oft kamen sie mit einem Eichenkranz, was einen Sieg bedeutete, wieder nach Hause.

Am 29.1.1954 wurde Schulleiter Hermann Gardeler als 1. Vorsitzender gewählt und nahm das Amt an. In diesem Jahre fand in Ekern das 7. Kreisturnfest statt. Zwei volle Tage war Ekern in Wettkampfstimmung, denn 200 Turnerinnen und Turner kämpften um einen Sieg. So wurde Jahr für Jahr für große Wettkämpfe fleißig und hart geturnt, und der Name Ekern war weit über die Grenzen des Ammerlandes hinaus bekannt.

Im Jahre 1958 hieß es: „Wir müssen eine Turnhalle haben.“ Es kostete viel Zeit, Kampf und Arbeit. Zuerst musste der Bauplatz beschafft werden. Die Hoffnung, bei der Schule oder auf dem Sportplatz eine Turnhalle zu bauen, fiel schnell ins Wasser. Am 22.8.1958 erklärte Gastwirt Heinrich Krüger, dass er dem Turn- und Sportverein Ekern einen Bauplatz für die Turnhalle überlasse. Hermann Gardeler konnte sein angefangenes Werk jedoch nicht zu Ende führen. Sein Nachfolger als 1. Vorsitzender wurde Hans Scharrelmann aus Querenstede, der somit auch ein schweres Erbe übernahm, nämlich den Turnhallenbau.

 

Verein mit eigener Turnhalle

Mitte der 50 Jahre wurde der Wunsch nach einer eigenen Turnhalle immer größer. 1957 wurde der Entschluss gefasst eine eigene Turnhalle zu bauen. Am 22.08.1958 erklärte der Vereinswirt Heinrich Krüger, dass er dem Sportverein einen Bauplatz für den Neubau einer Turnhalle zur Verfügung stellen möchte.

Bis dahin hatten sich alle Hoffnungen zerschlagen, dass bei der Schule oder beim Sportplatz eine Turnhalle entstehen könnte. Im Zuge der Bestrebungen zum Bau einer Turnhalle wird der Verein im Jahre 1959 in das Vereinsregister des Amtsgerichts Westerstede eingetragen.

Am 05. Juli 1960 erfolgte der 1. Spatenstich für den Neubau. Bereits ein Jahr später, am 12.08.1961 war die Einweihung der neuen Turnhalle, was mit einem großen Rahmenprogramm gefeiert wurde. Der 1. Vorsitzende Hans Scharrelmann, der sich jahrelang um die Erstellung einer Turnhalle bemühte, hielt eine bewegende Eröffnungsrede.

Die neue Turnhalle wurde zur Einweihung mit Girlanden geschmückt. Der vereinseigene Spielmannzug führt die stolzen Turnerinnen und Turner in die neue Halle.

Die Erdarbeiten wurden zum großen Teil in Eigenleistung durchgeführt. Für das Auskoffern des Mutterboden stellte die Firma Heinrich Baasen aus Bad Zwischenahn einen Seilbagger und LKW zur Verfügung. Emil Brumund half mit der Schaufel nach.

 

Ein Großteil der Erstellungsarbeiten wurde in Eigenleistung durchgeführt. Die Baukosten wurden finanziert durch öffentliche Zuschüsse, Mitgliedsbeiträgen und großzügige Spenden von Firmen und Bürgern des Dorfes. So sah der Finanzierungsplan zum Bau der Turnhalle aus:

Spenden der Einwohner 10 000,- DM

Schenkung Bauplatz 2 000,- DM

Schenkung, Planung, Ausführung, Arbeitsleistung us 2 000,- DM

Handwerker und Mitglieder 15 000,- DM

Zuschuss. Land 15 000,- DM

Zuschuss: Kreis 30 000,- DM

Zuschuss: Gemeinde 20 000,- DM

Spende Kreissportbund 1 000,- DM

Gesamte Baukosten 94 000,- DM

 

Mit der Halle ist der TuS Ekern einer der wenigen Vereine im Ammerland, der über eine eigene Turnhalle verfügen konnte. Dieser Vorteil bildete die Grundlage für einen weiteren Mitgliederzuwachs und Gründung weiterer Sportabteilungen.

In der bis zum letzten Platz gefüllten Turnhalle wird ein großes Rahmenprogramm vorgeführt.

 

Jetzt konnte die 4 berühmten „F“, nach dem Motto unseres Turnvater Jahns, in die Tat umgesetzt werden: frisch – fromm – fröhlich – frei. In den nachfolgenden 60.ger und 70.ger Jahren kamen viele neue weitere Sportgruppen beim TuS Ekern dazu. Neben dem Turnen Jahren wurden auch die Ballsportarten immer beliebter.

Frauenriege 1962 wurde eine neue Frauenriege gegründet. Unter der Leitung von Henny Ostendorf und später von Ingrid Eilers hat die Frauenriege bei vielen Veranstal-tungen, auch außerhalb des Vereins, mitgewirkt. Mit ihren Tänzen und turnerischen Darbietungen haben die Frauen vielen Menschen Freude gemacht und dem Verein Ansehen gegeben.

Ekern ist die Prellball-Hochburg TuS Ekern „Hecht im Karpfenteich“ ! TuS Ekern „Meister im Prellball“! TuS Ekern „Prellballbezirksmeister“! Prellballer des TuS Ekern sind Ammerlandpokalsieger! 60 Ekerner fliegen nach Berlin zum Prellballturnier! Diese Schlagzeilen und viele mehr konnte man seit Bestehen der Abteilung in den Zeitungen lesen. Es war das Jahr 1963, als die Prellballabteilung von Fritz Damke aus Ekern, gegründet wurde. Der Aufschwung war so groß, dass zu den ersten Punktspielen drei Mannschaften gemeldet werden konnten. Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. So kämpften und spielten sich einzelne Mannschaften von der einen Klasse bis zur nächsthöheren Spielklasse. 1967 wurden schon fünf Mannschaften zu den Punktspielen gemeldet. Unter der Leitung von Fachwart Fritz Damke wurde geschafft, was keiner vorher vermutet hatte. Das Jahr 1969/70 war ein Jahr besonderer Erfolge.

 

Die erste Mannschaft stieg von der Landesliga in die Regionalliga, die zweithöchste Klasse in der Bundesrepublik, auf. Die zweite Mannschaft spielte seit zwei Jahren in der Landesliga. Für beide Mannschaften war der größte Erfolg die Niedersachsen-Vizemeisterschaft. Die 3., 4. und 5. Mannschaft spielte in der Kreisklasse. Nicht vergessen wollen wir die Pokal- und Plakettenspiele in den zurückliegenden Jahren, als der Sieger oft „TuS Ekern“ hieß.

Bei den Prellballturnieren wurde eine Brücke geschlagen zwischen Ekern und Berlin. So sagen sogar die Berliner „Ekern ist eine Reise wert.“ Als großer Initiator der Prellballabteilung hat Fritz Damke 1972 sein Amt als Fachwart zur Verfügung gestellt. Sein Nachfolger wurde Werner Hempen. Die Prellballabteilung wurde bei der Jahreshauptversammlung 1984 aufgrund von Nachwuchsmangel formell aufgelöst.

 

Tischtennis

Die Tischtennisabteilung wurde 1969 gegründet. Die 1. Herrenmannschaft wurde 1971 Staffelmeister in der 3. Kreisliga und spielte lange Zeit in der 1. Kreisliga. Die 2. Mannschaft errang 1972 die Meisterschaft in der 4. Kreisliga. Die beiden Jugendmannschaften nehmen in ihren Klassen Mittelplätze ein. Die Zahl der Aktiven lag derzeit bei 32 TT-Spielern. Man sah, dass Walter Randel und Ewald Drebing sich um die Abteilung verdient gemacht haben. Leichtathletik Auch in der Leichtathletikgruppe sah man 1969 unter der Leitung von Fritz Damke einen guten Aufschwung, denn 7 TurnerInnen schafften das deutsche Sportabzeichen. Ebenfalls machte die im Winter 1971/72 durch Fritz Damke und Otto Behrens gegründete HerrenGymnastik-Abteilung gute Fortschritte. Wie in allen anderen Abteilungen auch, werden ständig neue Sportlerinnen und Sportler für die jeweiligen Gruppen gesucht und animiert mitzumachen.

 

Bau des Umkleidegebäudes beim Sportplatz „Birkenstadion“

Nach der Gründung der Fußballabteilung im Jahre 1973 wird der Sportplatz immer stärker in Anspruch genommen. Dringend wird eine bauliche Unterkunft mit sanitären Einrichtungen, Geräteraum und Gemeinschaftsraum benötigt. Mit Schreiben vom 13.08.1975 wird bei der Gemeinde Bad Zwischenahn ein Antrag auf finanzielle Unterstützung zur Errichtung eines Umkleidegebäudes gestellt. Der Verein bietet seinerseits eine erhebliche Eigenleistung zur Errichtung des Gebäudes an.

Im Mai 1977 wird die Realisierung des Projekts angeschoben. Dabei wurde festgestellt, das die veranschlagten Kosten von 20000,00 DM bei weitem nicht ausreichen. Die erheblichen Mehrkosten sollen durch Spenden und weitere Eigenleistungen aufgefangen werden.

Für die Arbeitseinteilung, Durchführung und Kontrolle der Baustelle wurde eigens ein Bauausschuss gebildet. Der 1. Bauabschnitt des Umkleidegebäudes wird 1977 fertiggestellt. Der Eigenleistungsanteil hierfür war überaus groß. Insgesamt haben 58 Sportkameraden 775 Stunden in dem 1. Bauabschnitt geleistet.

Im Juni 1978 wird der 2.Bauabschnitt mit der Errichtung des Aufenthaltsraumes in Angriff genommen. Hierfür waren nur geringfügig weniger Eigenleistungsstunden zu erbringen. Insgesamt wurden 740 Arbeitsstunden verbucht, die von nur noch 34 Sportkameraden geleistet wurden. Die persönlich Belastung der betreffenden Helfer war entsprechend höher. Besondere Verdienste um den Bau des Umkleidegebäudes erwarben sich Günter Böhmann und Walter Randel, die hierfür, auch stellvertretend für alle ehrenamtlichen Helfer, auf der Jahreshauptversammlung 1980 geehrt wurden.

Am 09.12.1978 konnte das neue Umkleidegebäude beim Sportplatz Birkenstadion in Betrieb genommen und als herausragendes Ereignis der vergangenen Vereinsjahre gefeiert werden. Bei der offiziellen Einweihung des Gebäudes stellte der Bürgermeister der Gemeinde Bad Zwischenahn fest, dass die Ekerner schon immer ein Vorbild seien, wenn es um Gemeinschaftsleistungen ginge.

 

Die Einweihungsfeier wurde am Abend im vollbesetzten Saal des Vereinslokals Krüger in Form eines Tanzvergnügens fortgesetzt. Alle Spender und Helfer hatten freien Eintritt. Eröffnet wurde der Tanzabend von der Theatergruppe mit dem Einakter „Hier geiht`en hen, dor geiht`en hen“. Die Finanzierung des Projektes ergab sich wie folgt:

Gemeinde Bad Zwischenahn 36.500 DM

Landkreis Ammerland 25.000 DM

Kreissportbund 10.000 DM

Spenden, Eigenleistungen 54.500 DM

Gesamt Baukosten: 126.000 DM

 

Der neue Sportplatz „Eekengrund“ Fußballfachwart Gerold Brüntjen weist erstmals in der Vorstandssitzung am 29. Dezember 1976 darauf hin, dass der Sportplatz die vom DFB geforderte Mindestgröße von 60 m x 110 m nicht erreiche. Es müsse überlegt werden, zum vorhandenen Sportplatz weitere Flächen hinzuzupachten oder einen neuen Platz zu erwerben.

Bereits am 23. Februar 1977 konnte ein Pachtvertrag für das Grundstück auf der gegenüberliegenden Seite des Sportplatzes mit einer Größe von ca. 6000 m2 mit dem Grundstückseigentümer Klaus Hülsmann abgeschlossen werden. Dieser Platz soll in erster Linie für Trainingszwecken genutzt werden. Diese Lösung bleibt jedoch nur ein Behelf.

In der Jahreshauptversammlung 1980 berichtet der Fußballfachwart, dass eines der größten Probleme für die Fußballabteilung der Sportplatz „Birkenstadion“ bleibe. Der Platz sei nicht nur zu klein, sondern auch in einem sehr schlechten Zustand. Trotz intensiver Pflege gehe der Rasenbesatz wegen der starken Beschattung immer weiter zurück. Es müsse daher unbedingt ein neuer Sportplatz her, damit langfristig die Zukunft der Fußballabteilung gesichert ist.

 

Am 24. Juni 1982 findet einen außerordentliche Mitgliederversammlung statt, in der es ausschließlich um die Anlegung eines weiteren Sportplatzes geht. Die Versammlung beschließt einstimmig, dass der Verein einen langfristigen Pachtvertrag mit Christa Bentjen abschließt.

Im Herbst 1982 wurden die Arbeiten zur Anlegung des Platzes einschließlich Aussaat des Rasens ausgeführt. Ein Jahr später sind die beiden neuen Sportplätze fertig. Vom 05.08. - 13.08 1983 findet eine Ekerner Festwoche statt, bei der der Sportplatz „Eekengrund“ eingeweiht wird und unsere Fußballabteilung ihr 10-jähriges Bestehen feierte. Die Festwoche, mit bis zu 1000 Besuchern, wird ein voller Erfolg. Es fanden Turniere fast aller Mannschaften der Fußballabteilung statt. Die Festwoche wurde wird mit einer Disco im Vereinslokal Krüger eröffnet und endete am 13. August mit einem Festball.

Die Baukosten für die beiden Spielflächen betrugen insgesamt 80.000 DM. Landkreis Ammerland und Gemeinde Bad Zwischenahn beteiligten sich mit jeweils 23.000 DM und der Kreissportbund mit 4.000 DM. Der Wert der Eigenleistungen des Vereins schlug mit 30.000 DM zu Buche. Es wurden insgesamt über 750 Arbeitsstunden geleistet.

 

 

Ekern erhält eine moderne Sporthalle

Im Jahre 1976 wird die letzte Rate des Darlehens für die Turnhalle aus dem Jahre 1961 gezahlt. Damit hat der Verein als einer der wenigen Vereine im Ammerland eine vereinseigene Turnhalle. Auf der anschließenden Jahreshauptversammlung wird festgestellt, dass die Turnhalle wegen ihrer geringen Ausmaße und angesichts der immer größeren Sportgruppen vom Platz her, nicht mehr ausreicht.

Die Jahreshauptversammlung 1980 diskutiert verschiedenen Möglichkeiten eines Umbaus der alten Turnhalle. Schließlich kommt man jedoch zu dem Ergebnis, dass ein Neubau der Turnhalle unumgänglich ist. Der Vorstand wird von der Versammlung beauftragt, mit der Planung für den Neubau einer Turnhalle zu beginnen und alles hierfür Erforderliche in die Wege zu leiten. Es soll eine sogenannte Drittförderung angestrebt werden (jeweils ein Drittel Landkreis, Gemeinde und Verein).

Am 14. September 1981 findet eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt, auf der der Standort der Turnhalle erneut besprochen wird. Die Anwesenden entscheiden sich mit großer Mehrheit für den „Schulgarten“. Beim Sporthallenbau ist natürlich wieder die Finanzierung des Bauvorhabens das größte Problem.

Eigens für den Neubau der Sporthalle wird vom Verein eine Planungsgruppe gebildet, der Dipl.-Ing. Koch von der Universität Oldenburg, Architekt Dipl.-Ing. Arens sowie die Mitglieder des Vorstands angehören. Anfangs war im Gespräch, die Halle als Musterobjekt der Universität Oldenburg zu planen, was sich aufgrund der höheren Kosten aber später zerschlagen hat.

In der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 9. August 1983 geht es ausschließlich um den Neubau der Sporthalle, die für den Verein von herausragender Bedeutung ist. In der ausführlichen Diskussion wird festgestellt, dass eine vernünftige Finanzierung gefunden werden müsse.

 

Schließlich kann erreicht werden, dass die Gemeinde Bad Zwischenahn die Trägerschaft des Bauvorhabens übernimmt. Die Gemeinde erwarte jedoch, dass der Verein Eigenmittel in das Projekt einbringt. Diese Eigenmittel in nicht unbeträchtlicher Höhe kann der Verein jedoch nur dann aufbringen, wenn die vereinseigene Turnhalle verkauft wird, und zwar zu einem „vernünftigen Preis“. In einer Mitgliederversammlung wird hervorgehoben, dass es auch darum gehe, die „Wohnqualität“ im Dorf zu verbessern, nachdem die Bauernschaft schon vor Jahren die Schule „verloren“ habe. Der Ortsmittelpunkt des Dorfes könne mit dem Bau der Sporthalle und der Umgestaltung der ehemaligen Schule als Dorfgemeinschaftshaus attraktiver gestaltet werden. Mit der neuen Halle werde es auch gelingen, Jugendliche noch stärker an den Verein zu binden.

Vereinsvorsitzender Ewald Drebing erklärt, dass ein solches Vorhaben nur dann durchgezogen werden könne, wenn der Verein die volle Unterstützung aller Mitglieder habe. Im weiteren Verlauf der Versammlung erläutert der von der Gemeinde beauftragte ortsansässige Architekt Dipl.Ing. Gerd Arens die Planung. Anschließend erklärt der Vorsitzende des Ortsvereins Ekern, Georg Krüger, dass der Ortsverein das Projekt unterstütze. Von der Mitgliederversammlung wird dann mit 51 Stimmen bei 1 Gegenstimme und 1 Enthaltung folgendes beschlossen: - Neubau einer Sporthalle befürwortet - Verkauf der jetzigen Halle wird grundsätzlich genehmigt - Es sollen Eigenleistungen erbracht werden

Daraufhin wird am 25. August 1983 der Bauantrag eingereicht. Am 31. August 1983 findet eine erneute außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Es wird bekannt gegeben, dass für den Neubau einer Sporthalle der Verein Eigenleistungen von 1500 Arbeitsstunden zu erbringen habe. Bei 200 männlichen Mitgliedern, die über 16 Jahre alt sind, bedeutet dies je Mitglied 7,5 Stunden Arbeitseinsatz. Die Mitgliederversammlung beschließt einstimmig folgenden Beschluss:

- Alle männlichen Vereinsmitglieder ab Vollendung des 16. Lebensjahres haben sich an dem Arbeitseinsatz zu beteiligen - Wer zu dem Arbeitseinsatz nicht in der Lage ist, zahlt ersatzweise 15,00 DM je Arbeitsstunde an die Vereinskasse, damit entsprechende Arbeitskräfte bezahlt werden können. Ernst Ripken und Marliese Brumund werden beauftragt, den Arbeitseinsatz für die Eigenleistungen zu koordinieren.

Nachdem der Rat der Gemeinde Bad Zwischenahn am 6. September 1983 den Neubau der Sporthalle einschließlich Dorfgemeinschaftsanlage beschlossen hat, wird am 26. September das Toiletten- und Tankgebäude abgebrochen. Ende November 1983 wird dann mit den Ausschachtungs- und Erdarbeiten begonnen. Am 23. März 1084 findet in Anwesenheit des stellv. Bürgermeisters Klaus Schuldei die offizielle Grundsteinlegung statt.

Am 17. Mai 1984 kann der Bau im Beisein von Bürgermeister Jonny Hinrichs gerichtet werden. Die neue Halle wird am 1. Dezember 1984 offiziell eingeweiht. Neben Vertretern der Behörden und der dörflichen Vereine ist auch Ehrenvorsitzender Hermann Gardeler anwesend. Zu der Feier haben der Ortverein Ekern und der TuS Ekern gemeinsam eingeladen. Abends wird im Vereinslokal ein großer Einweihungsball veranstaltet. Am Sonntag, dem 2. Dezember 1984, findet in den Dorfgemeinschaftsräumen ein plattdeutscher Gottesdienst mit Oberkirchenrat i.R. Heinrich Höpken satt. Anschließend wird zu einem „Tag der offenen Tür“ mit einer historischen Bilderausstellung über Ekern eingeladen.

 

Die Baukosten einschließlich der Kosten für die Dorfgemeinschaftsräume betrugen insgesamt 1,2 Mio. DM. Hierin enthalten sind die Eigenmittel des TuS Ekern in Höhe von 200.000 DM. Die neue Sporthalle und die gleichzeitig geschaffenen Dorfgemeinschaftsräume in der ehemaligen Schule sind Eigentum der Gemeinde. Die Sporthalle ist dem TuS Ekern zur eigenverantwortlichen Nutzung überlassen worden. Die Dorfgemeinschaftsräume werden vom Ortsverein Ekern und dem TuS Ekern gemeinsam genutzt. Der Vertrag mit der Gemeinde Bad Zwischenahn ist für die Gemeinde unkündbar. Die Gemeinde Bad Zwischenahn trägt alle Betriebs- und Unterhaltungskosten für die neue Sporthalle.

Dank und Anerkennung möchte der TuS Ekern dem Rat und der Gemeindeverwaltung aussprechen für die besonders gute Zusammenarbeit und die Hilfe, die man uns auf allen Ebenen zuteil werden ließ. Für uns ist das eine Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass auch in Zukunft in den Sportstätten ein reger Betrieb herrscht.

Die Entscheidung der Gemeinde, in Ekern eine neue Sporthalle zu bauen, wurde sicherlich günstig beeinflusst durch die vom TuS Ekern angebotene Eigenbeteiligung. So gesehen lebt die alte vereinseigene Halle in der neuen Sporthalle fort. Die damals erbrachten Eigenleistungen und Spenden bilden sozusagen das Fundament der neuen modernen Halle.

In der Jahreshauptversammlung am 21.März 1985 kann berichtet werden, dass die Aktivitäten in allen Abteilungen durchweg intensiviert wurden. Der Nutzungsplan für die neue Sporthalle zeigt, dass diese gut ausgelastet ist. „Wer sich jetzt in Ekern nicht sportlich betätigt, ist auf jeden Fall selber schuld“, hatte Ewald Drebing zu Beginn der Einweihungsfeier für die neue Halle zu Recht festgestellt.

 

Vorsitzende des TuS Ekern

1912 – 1922 Johann Deetjen

1922 – Johann Kerkhoff

1946 Eduard Gerdes, Bernhard Schröder

1946 – 1947 Fritz Schröder

1947 – 1948 Fritz Oltmer

1948 – 1951 Rudi Kern

1951 – 1954 Bernhard Schröder

1954 – 1959 Hermann Gardeler

1959 – 1972 Hans Scharrelmann

1972 – 1976 Hermann Bruns

1976 – 1985 Ewald Drebing

1986 – 1998 Helga Röbe-Oltmanns

1999 – 2010 Kay Piepers

2011 – Detlef Schwitters

 

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